Immobilienpreise fallen weiter: „Trendwette nicht absehbar“


Immobilien in München verzeichneten mit 6,3 Prozent den größten Preisrückgang in einer deutschen Großstadt. picture-alliance / Caro | Ulrich

Nach Angaben des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (VDP) befindet sich der deutsche Immobilienmarkt weiterhin im Krisenmodus. Nach Angaben des Verbandes, zu dem die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Landesbanken und die großen Sparkassen gehören, sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im letzten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um durchschnittlich 1,6 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde ein Rückgang von 6,1 Prozent verzeichnet.

Die Preise für Gewerbeimmobilien, insbesondere Büroimmobilien, sind aufgrund des Trends zum Homeoffice historisch gesehen stark gesunken. Banken sind zunehmend betroffen, wie am Montag veröffentlichte Daten zeigen.

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Die Immobilienpreise sind seit Mitte 2022 gefallen – eine Trendwende ist nicht in Sicht

Die Daten deuten auch darauf hin, dass die Stabilisierung des Immobilienmarktes länger dauert als erwartet. Seit Mitte 2022 sinken die Preise kontinuierlich. VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt sagt: „Eine Trendwende bei den Immobilienpreisen, über die in der Öffentlichkeit oft spekuliert wurde, ist noch nicht absehbar.“ Tolckmitt kann nur mit einer Stabilisierung der Preise für Wohnimmobilien im Sommer rechnen, während eine Erholung für Gewerbeimmobilien zum Jahresende nicht erwartet wird.

Der VDP-Immobilienpreisindex basiert auf Transaktionsdaten von über 700 Banken und ist aussagekräftiger als Analysen, die nur auf Anzeigen basieren. Hauptgrund für den Preisverfall sind die gestiegenen Zinsen, die die Immobilienfinanzierung verteuern und den Kauf für viele Menschen unerschwinglich machen. Auch für Großanleger lohnen sich Investitionen nicht mehr. Nach Angaben des Kieler Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW) sind die Preise für Wohneigentum in Deutschland im vergangenen Jahr historisch stark gesunken.

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Größte Preisrückgänge bei Immobilien in München und Frankfurt

Nach Angaben des VDP standen Mehrfamilienhäuser zum Jahresende stärker unter Druck als selbstgenutztes Wohneigentum. In den sieben Metropolen fiel der Preisrückgang mit durchschnittlich knapp über fünf Prozent geringer aus als im Bundesdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. München und Frankfurt verzeichneten mit 6,3 bzw. 6,1 Prozent die größten Rückgänge. In der Hauptstadt Berlin sanken die Preise um 5,1 Prozent.

StadtPreisentwicklung im Vergleich zum vierten Quartal 2022MünchenMinus 6,3 ProzentFrankfurtMinus 6,1 ProzentStuttgartMinus 5,3 ProzentHamburgMinus 5,2 ProzentBerlinMinus 5,1 ProzentDüsseldorfMinus 4,8 ProzentKölnMinus 4,4 Prozent

Die Preise für Gewerbeimmobilien fallen stärker als die Preise für Wohnimmobilien

Bei Gewerbeimmobilien verzeichnete der VDP zum Jahresende 2023 historisch starke Rückgänge von 12,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Durch den Trend zum Homeoffice werden weniger Büroflächen benötigt, das heißt Dies übt in vielen Ländern Druck auf die Immobilienpreise aus und belastet insbesondere die Bilanzen der US-Banken.

Die Immobilienkrise hat mittlerweile auch die deutschen Banken erreicht. Die Deutsche Pfandbriefbank musste im vierten Quartal ihre Risikovorsorge erhöhen und versucht, die Anleger mit einer Aussage zur Liquiditätslage zu beruhigen. Die Deutsche Bank, die vergleichsweise stark am US-Gewerbeimmobilienmarkt engagiert ist, hat Kredite im Wert von rund 17 Milliarden Euro für US-Gewerbeimmobilien vergeben, davon sieben Milliarden Euro für Büroimmobilien. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass die Kreditausfälle bei US-Gewerbeimmobilien im ersten und voraussichtlich auch im zweiten Quartal höher ausfallen als gewünscht. Allerdings macht das US-Büroportfolio nur 1,5 Prozent des gesamten Kreditportfolios aus.

AA/dpa



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